Selbst wenn man sich weigert, der reinen Instrumentalmusik ohne Wörter die Fähigkeit zuzuschreiben, Gegenstände darzustellen, ist es schwieriger zu verneinen, dass Musik, mit und ohne Text, expressive Eigenschaften besitzt. Man fühlt etwas, und dementsprechend beschreibt man die Musik als traurig, froh, melancholisch, heiter etc. und wenn man berechtigt ist zu sagen, dass die Musik Emotionen ausdrückt, dann kann man auch die ethischen Qualitäten der Musik als integrale Momente ihres ästhetischen Wertes betrachten. Der Beitrag diskutiert und prüft diesbezüglich die Version der Theorie der musikalischen Person, die Peter Rinderle angeboten hat. Rinderles These lautet: nicht was die Musik zur Darstellung bringt, sondern die Art und Weise ihrer Gestik ist der Grund ihrer expressivität.