Gewalt ist ein häufiges Phänomen in Beziehungen von Heranwachsenden. Daten aus Erhebungen, die vor der COVID-19-Pandemie durchgeführt wurden, haben erwiesen, dass in wenigstens einer von zehn Teenagerbeziehungen Mädchen Formen von psychologischer, physischer oder sexueller Gewalt erlebten. Diese Erfahrungen wirken sich zumeist deutlich auf deren Gesundheit aus. Gewalt kann sowohl im persönlichen Kontakt als auch online stattfinden; während der Lockdown-Phasen aufgrund des gesundheitlichen Notstands scheint sich gerade die zweite Art der Gewalt weiter verbreitet zu haben. Die Mädchen bzw. generell die Opfer dieser Gewalt bitten nur in den seltensten Fällen um Hilfe. Die Schliessung von Schulen und Diensten während der Pandemie hat die Suche nach Hilfe möglicherweise noch schwieriger gestaltet. Umso wichtiger ist es, dass man den Heranwachsenden zeigt, dass man ihnen glaubt, sie respektiert und unterstützt, wenn sie sich entschliessen, von ihren Erfahrungen zu berichten. Nur so kann aus diesem Moment der Mitteilung wirklich die Chance entstehen, persönlich an diesen Ereignissen zu wachsen und der Gewaltspirale zu entkommen.